Am Ende des Lebens

Die eigene Endlichkeit annehmen

Mensch-Sein heißt Grenzen erfahren - Grenzen eigener Gesundheit, Lebenskraft und Lebenszeit. Krankheit, Sterben und Tod gehören zum Leben dazu. Das sind Erfahrungen, die keinem erspart bleiben. Es hängt darum viel für unser Leben und sein Gelingen davon ab, ob und wie wir die Erfahrung von Vergänglichkeit und Tod in unser Leben einbeziehen und bewältigen. Wir leben unser Leben bewusster und besser, wenn wir es so leben, wie es ist: begrenzt.

Auf Gottes Gegenwart vertrauen

Die Menschen der Bibel stellen sich den schmerzlichen und leidvollen Erfahrungen. Sie leben mit ihnen - nicht gegen sie. Ihr Lob und ihre Klage gelten darum Gott, dem Liebhaber des Lebens, dem Herrn über Leben und Tod. Sie rechnen mit seiner Gegenwart und Begleitung auch im Sterben und Tod.
Gott hat an unserem begrenzten Leben teilgenommen; er ist Mensch geworden. Jesus Christus hat sich Kranken und Sterbenden zugewandt. Er hat selbst einen qualvollen Tod erlitten. Doch dieser Jesus Christus ist von den Toten auferstanden. Seitdem haben Vergänglichkeit, Sterben und Tod nicht mehr das letzte Wort. Jesus Christus hat für uns die unüberwindbare Mauer des Todes überwunden. Die Toten werden auferstehen. Die Botschaft Jesu von Gottes Liebe ist wahr - auch angesichts von Vergänglichkeit und Tod.

Sich auf das Sterben vorbereiten

Sich auf das Sterben vorbereiten, kann heißen: rechtzeitig seine Angelegenheiten in Ordnung zu bringen und den eigene Willen festzulegen. Dies kann mit Hilfe einer Patientenverfügung geschehen. Ebenso gehört es dazu, Beziehungen zu klären, um Verzeihung zu bitten und selbst zu verzeihen.

Gebete

Manchmal fehlen Worte und nicht immer ist Schweigen hilfreich. Gebete können helfen, die Gedanken in Worte zu fassen und das eigene Leben Gott anzuvertrauen. Gott weicht dabei auch der Verzweiflung und der Klage nicht aus. All unsere Gefühle und Gedanken dürfen wir vor Gott bringen, ihm vor die Füße werfen. Die Psalmen der Bibel und die Gebete von Menschen, die ihren Schmerz Gott ins Gesicht geschrien haben, sind eine Ermutigung, selbst so zu beten. Einige Gebete finden Sie auch im Evangelischen Gesangbuch auf S.1429.